Eine warme Briese wehte in die Segel des keinen Bootes,
welches von Menethil abgelegt hatte. Nelor nahm meistens
den Seeweg, wenn er zwischen Southshore und
Menethil hin und her reiste.
Wie sein Vater ist er ein hervorragender Waffenschmied,
dessen Werke sogar in Ironforge und Stormwind gefragt sind.
Zwei mal im Jahr fuhr er mit dem Schiff nach Menethil und von
dort aus nach Ironforge um seine Waffen zu verkaufen
und spezielle Anfertigungen zu machen. Oft blieb er
einige Monate in den Grosstädten um für die Wachen
Äxte und Schwerter herzustellen.
So war es auch dieses mal. Ende des Frühlings war er los
gezogen dann drei Monate in Ironforge geblieben. Nun war
er auf dem Rückweg und brannte darauf seine Freunde und
seinen Vater wieder zu sehen. Dieser war zwar schon recht alt, aber er war
Nelor noch eine gute Hilfe beim Schmieden. Er ist es auch gewesen, der ihm
den Schwertkampf beigebracht hatte. Ein harter und strenger Lehrer war er
gewesen, aber seit Nelor erwachsen geworden war hat sich zwischen den beiden
eine enge Freundschaft entwickelt.
Zusammen mit drei Kriegern aus Hillsbrad, die im Sumpfland einige Aufträge
erledigt hatten und dem Kapitän des Bootes sowie dessen Schiffsjunge
sass Nelor auf dem Segelschiff und wartete bis er endlich die Küste von
Hillsbrad zu Gesicht bekommt.
Einer der Krieger, Rentor genannt, warf ihm ein Stück Brot zu, welches
er dankend verzehrte. Er hatte schon länger nichts mehr in den Magen
bekommen und freute sich darauf, am Abend mit seinem Vater im Gasthaus ein
gutes Mal zu sich zu nehmen.
Nach ein paar Stunden rief der Schiffsjunge vom Ausguck herunter: Raucht!
Rauch steigt auf über Southshore!. Nelor wirbelte auf und blickte
nach Norden. Tatsächlich, es stieg Rauch auf. Besorgt gingen er und die
drei Krieger zum Bug des Schiffes und versuchten mehr zu erkennen. Der Kapitän
und der Schiffsjunge setzten ein weiteres Segel, um so schnell wie möglich
anzukommen.
Was brennt da wohl?! fragte Rentor ins Leere. Ein anderer Krieger,
Serim antworteet: Ich hoffe nichts grosses. Schneller Kapitän!
Sie brauchen sicher Hilfe!
Nelor machte sich grosse Sorgen mit der Ungewissheit. Als sie schon recht
nah am Dorf waren, hörten sie Kampfgeräusche.
Ein Kampf! schie Nelor. Southshore wird überfallen!
Der Kapitän lenkte das Boot geradewegs auf die Küste zu, wo es
unter Knattern und Rumpeln auf Grund lief. Einige Häuser standen in Flammen
und Schreie waren zu hören. Sein Schwert ziehen sprang Nelor vom Boot,
gefolgt von den Kriegern und rannte zum Dorf. Mit einem Brüllen rannte
er auf einen Soldaten zu, der gerade einen Dorfbewohner niedergestochen hat.
Seine Rüstung hatte die Farben Weiss und Rot.
Mit voller Wucht schwang Nelor sein Schwert und schlug dem Soldaten den Kopf
ab. Blut spritzte ihm ins Gesicht. Als die weiteren Gegner ihn und die drei
Krieger bemerkten, rannten acht davon mit erhobenen Waffen auf sie zu. Aneinander
gedrängt kämpften die vier Helden gegen die zahlreichen Soldaten.
Blutüberströmt blickte Nelor auf und sah einen grossen Mann auf
einem Pferd weiter hinten im Dorf. Wie bei allen andern war seine Rüstung
weiss-rot gefärbt. Er trug aber einen schweren, behörnten Helm und
eine grosse Schulterplatte mit drei knochenartigen Stacheln daran auf der
rechten Schulter. Auf seinem Rücken war eine grosse Axt zu erkennen.
Er musste der Kommandant sein. Neben ihm zwei weitere Soldaten auf Pferden.
Nelor riss sein Schwert aus einem niedergestreckten Soldaten und rannte auf
die drei Gestalten zu. Der Kommandant deutete auf ihn, drehte um und Gallopiert
davon. Die zwei Soldaten reiteten ihre Waffen ziehend auf ihn zu. Nelor hob
eine Axt auf die auf dem Boden lag und bleibt stehen. Als die Reiter nahe
genug heran gekommen waren, warf er dem einen die Axt entgegen. Sie schlug
auf dessen Brust auf und riss ihn vom Pferd. Der andere sprintete weiter auf
ihn zu. Dem Hieb der langen Stangenwaffe des Reiters ausweichend rollte sich
Nelor auf dem Boden ab und schwang sein Schwert gegen die Beine des Pferdes,
welches wiehernd zusammensackte. Der Reiter stand auf und ging auf Nelor zu,
der es ihm gleich tat. Nelor parrierte einen Angriff und trat den Angreifer
zurück. Dann holte er zum Schlag aus und zog sein Schwert durch. Sein
Gegenüber sackte mit einem Krächzen leblos zu Boden.
Inzwischen hatten die drei Krieger ebenfalls alle Angreifer niedergestreckt.
Alle Soldaten waren tot, nur der Kommandant ist entkommen.
Erschöpft richteten sich die vier Helden auf.
Nelor blickte neben sich auf den Boden. Ein Dorfbewohner lag mit dem Gesicht
nach unten tot da. Nelor drehte ihn um und schie entsetzt auf als er ihn erkannte.
Athelor, einer seiner besten Freunde! Entsetzt blickte er wieder auf und schaute
zu seiner Schmiede und dem Haus seines Vaters. Die Tür war aufgebrochen.
Von Angst erfüllt rannte er rein. Im Haus war niemand. Auch in der Schmiede
war sein Vater nicht zu finden.
Er ging wieder nach draussen und bemerkte dass das Rathaus von innen her verbarrikadiert
war. Er klopfte an die Tür und schrie: Ich bin es, Nelor. Es ist
vorbei!
Von drinnen her rumpelte es und nach einiger Zeit öffnete sich die Tür
und Nelor und die Krieger traten ein. Die beiden letzen überlebenden
Soldaten standen vor ihm, die Leibwache des Bürgermeisters. Sie führten
Nelor in die grosse Halle, wo die meisten Frauen und Kinder von Southshire
sassen und um ihr Leben bangten. Es ist vorbei, rief er. Die
Angreifer sind abgewehrt. Nelor ging etwas weiter in den Raum. In einer
Ecke sah er einen alten Mann reglos auf dem Boden liegen. Langsam ging er
auf ihn zu. Je näher er kam desto schneller ging er, bis er erkannte
wer dieser Mann ist.
Er kniete vor ihm und nahm seine Hand. Sein Vater öffnete langsam die
Augen und blickte ihn an. Nelor...es geht dir gut stotterte er
voller Qualen. Nelor erblickte die tiefe Wunde quer über seine Brust.
Ich.....habe versucht...sie zu..stoppen.... stotterte sein Vater
weiter. Nelor...... Seine Augen schlossen sich langsam und sein
Kopf senkte sich. Leblos verschlaffte seine Hand.
Nelor starrte ins Leere. Die Trauer in seinem Blick wich langsam der Wut.
Er hat sich mutig gestellt sagte einer der Wachen. Er hat
zwei Angreifer mit dem Schwert niedergestreckt bis der grosse, wohl der Kommandant,
auf ihn zu ging und ihn mit einem Hieb niederschlug. Genug! schrie
Nelor. Er hatte sich aufgerichtet und seine Augen brannten nun vor Zorn. In
zügigen Schritten marschierte er nach draussen. Er rannte zu seiner Schmiede,
wo sein Pferd unter einem kleinen Vordach angebunden war. Hastig schnürte
er die Zügle los und zog das Pferd ins Freie. Er stieg auf und riss die
Zügel herum. Einer der Bürger die ihm nachgelaufen sind fragte ihn
was er vor hat, doch Nelor antwortet nicht und reitete in Windeseile gen Norden.
Das Wappen das die Angreifer auf ihren Röcken trugen war das Emblem des
Scharlachroten Kreuzzuges. Da der Kommandant dieser fanatischen Menschen wohl
kaum durch den Silberwald und somit an den Wachen der Kirin Tor von Dalaran
vorbei geritten sein würde, beschoss Nelor genau diesen Weg zu nehmen.
Vielleicht bestand noch eine kleine Chance ihn vor dem Kloster abzufangen.
Nelor ritt so schnell er konnte durch Hillsbrad, dann durch den Silberwald.
Endlich in Tirisfal angekommen gab er seinem Pferd nochmals die Sporen und
ritt in Richtung des Scharlachroten Klosters. Blind vor Wut gallopierte er,
sein Schwert vom Rücken nehmend, direkt auf die Wachen zu, die vor dem
Kloster patroullierten. Er schwang sein Schwert nach dem einen, der von der
Wucht einige Meter zurückgeworfen wurde.
Nelor hielt an, stieg vom Pferd und metztelte den anderen grausam nieder.
Drei weitere Wachen die ihn erblickten stürmten auf ihn zu. Er wich dem
ersten Angriff aus und streckte den Gegner nieder. Den zweiten Angreifer hielt
er mit einem Tritt auf Distanz, während er herum schwang und dem dritten
sein Schwert in die Seite hieb. Mit einem lauten Knacken ging dieser zu Boden.
Der andere griff auch schon wieder an, doch als Nelor dem Angriff auswich,
traf ihn ein Pfeil im Oberschenkel. Überrascht blickte er in Richtung
Kloster. Dort stürmten etliche Wachen heraus und einige Bogensschützen
hatten sich auf der Klostermauer aufgestellt um auf ihn zu schiessen.
Aufgrund seiner Unachtsamkeit konnte er den folgenden Angriff des Nahkämpfers
nicht mehr parrieren und dessen Schwert stach durch seine beschlagene Lederrüstung
in seinen Körper. Mit Mühe riss Nelor sein Schwert hoch und zog
es quer über den Gegner.
Die vielen Wachen kamen immer näher und die Pfeile die auf ihn zurauschten
wurden zahlrecher. Mit letzter Kraft zog sich Nelor auf sein Pferd und riss
verzweifelt an den Zügeln. Zu seinem Glück geriet das Pferd nicht
in Panik und sprengte los.
Nelor wurde schwindlig und nach kurzer Zeit schwarz vor Augen.
Eine Stimme. Nelor öffnete die Augen und erschrak als plötzlich ein weibliches Gesicht vor ihm auftauchte. Beruhigt euch, ihr seid schwer verletzt sagte die Fremde. Sie war hübsch wie er sogleich bemerkte. Wo bin ich? antwortete Nelor. Sanft drückte die Frau Nelor zurück auf das Kissen während sie antwortete. Auf einem Bauernhof am Rande von Silberwald. Euer Pferd hat euch hier her gebracht und ist dann selbst fast zusammengebrochen. Ich habe euch gefunden, als ich vom Feld zurück kam. Wie lange ist das her? Zwei Tage.
Die Fremde mit dem Namens Arianna, wie Nelor erfuhr, pflegte Nelor noch einige
Tage, in denen sie sich etwas näher kennen lernten. Und sich auch näher
kamen. Danach bedankte sich Nelor und machte sich auf den Weg zurück
nach Southshore. Dort tauschte er sich mit dem Bürgermeister und den
Bürgern über die Geschehnisse aus.
Nelor wusste, dass er als einfacher Schwertkämpfer keine Chance gegen
die gefallenen Paladine des Kreuzzuges hatte. So beschloss er ebenfalls die
Macht des Lichts zu nutzten und nach Stormwind zu reisen um ein Paladin zu
werden.
Nach einiger Zeit schloss er sich Yseras Zirkels an, welcher ihn viel über
die grüne Drachengöttin lehrte.



Diese Geschehnisse liegen nun schon
sechs Jahre zurück und Nelor ist ein guter
Paladin geworden. Zu Beginn wollte er nur
zur Rache Paladin werden, doch nun nimmt
er seine Verpflichtungen wahr und sein neuer
Beruf gefällt ihm. Mit Herz und Seele ist er an
seinen Aufträgen dran, die Untoten und Dämonen
zu bekämpfen, und die Bevölkerung zu schützen.
Sein Herz dürstet aber immernoch brennend nach
Vergeltung, und er wird sie bekommen!
Macht... grosse Macht formte die Wut in Nelors Herzen aus dem Licht das er
zu führen gelernt hatte. Er lernte, wie er das heilige Licht durch seine
Waffe strömen lassen und mit seinen Hieben somit beträchtlich grösseren
Schaden anrichten konnte.
Nachdem er sich von den idealistischen Paladinen von Stormwind, welche sein
zerstörerischer Umgang mit dem Licht nicht dulden wollten abgesagt hatte,
konzentrierte er sich vermert auf den Zirkel Yseras und kämpfte gegen
alles was der Natur schadete. Täglich übte er sich im Kampf an immer
stärker werdenden Gegnern.
Je unbarmherziger er im Kampf wurde, desto freundlicher wurde jedoch sein
Gemüt. Viele Frauen fanden Gefallen an ihm, ob es nun Menschen oder grazile
Elfen waren, derer er auch nicht abgeneigt war.
Er schien das gefunden zu haben, was man wohl Bestimmung nennt.
Die Zeit war gekommen. Nelor fühlte sich zu vielem im Stande und machte
sich nach nun mehr als sieben Jahren seit den Geschehnissen in seiner Heimat
endlich zu rächen. Und vorallem mehr über den Grund des Angriffs
der Scharlachroten herauszufinden.
Er forschte in vielen Bibliotheken und fand heraus dass der Scharlachrote
Kreuzzug früher eine ehrenvolle Gemeinschaft gewesen war, die mutig gegen
die Geissel gekämpft hatte. Die meisten von ihnen verbitterten aber nach
langer Zeit des Kämpfens mit dem Untod und wurden zu fanatischen Spinnern
die alles angriffen was sich ihrem Kloster näherte. Es sollte zwar noch
einige geben die ihren Verstand bewahrt haben und sich nun in der Kappelle
des Hoffnungsvollen Lichts weit im osten des einstigen Lordaeron, das die
Seuche in die sogenannten Peständer verwandelt hat aufhielten.
Nelor las auch etwas über ein Artefakt, das der Kreuzzug scheinbar gegen
die Geissel einsetzten wollte.
Er beschloss sich ins Kloster einzudringen und diesen Kommandanten zu suchen
und nahm er die lange Reise nach Trisifal auf sich.
Nelor band sein Schlachtross an einen dichten Baum unterhalb der Klostermauern.
Er war zwar kein guter Prischer, aber dennoch versuchte er so leise wie möglich,
und vorallem ungesehen an der Mauer entlang zum Eingan zu kommen.
Die Rüstung der Wache, die ihn bemerkte zerbarst durch das Licht in Nelors
Schwung und die Schneide seines Schwertes frass sich tief in sein Fleisch.
Stöhnend erschlaffte der Soldat.
Geduckt hastete Nelor weiter zum Eingang wo zwei weitere Wachen standen. Die
zahllosen Kämpfe schienen den Kreuzzug beträchtlich dezimiert zu
haben...umso besser für ihn. Er verliess seine Deckung und sprintete
auf die Wachen zu. Mit seiner Schulterplatte rammte er den einen, welcher
an die Mauer prallte und seine Waffe fallend zu Boden ging.
Der andere fasste sich und hieb mit seiner Lanze nach ihm. Nelor parrierte
den Angriff und schlug mit dem Knauf seines Schwertes ins Gesicht seines Gegenübers.
Er stach danach so stark zu, dass er sich mit einem Fuss an der Leiche abstützen
musste, um sein Schwert wieder heraus ziehen zu können. Vorsichtig trat
Nelor ein und kam nach einer langen Treppe in eine Vorhalle voller Säulen.
Dem nächsten Patroullierenden Wächter versetzte er einen Schlag
in den Magen und zog ihn in eine Nische in der Wand. Der Mann gestand unter
dem brennenden Licht das unter Nelors Griff in seinen Hals brannte den Namen
des Kommandanten, der vor den vielen Jahren Southshore angegriffen hat. Und
wo sich dieser aufhielt. "Herod" krächzte er.
Das Kloster hatte viele kleine Räume in der Nelor sich wunderbar verbergen
konnte....und die Leichen die auf den Fluren liegend keine gute Figur für
patroullierende machen würden.
Eine halbe Stunde lang kämpfte er sich durch das Kloster, bis er endlich
vor Tür zu Herods Kammer stand. Mehrmals trat er dagegen bis diese schliesselich
aufsprang. Der erschrockene Herod war wohl gerade dabei seine Rüstung
anzuziehen, als er in Nelors Gesicht blickte.
Stumm sahen sich beide an. Herods Blick öffnete sich, als dieser Nelor
schliesslich erkannte und er begann zu lachen. "Du Wurm...denkst du nur
weil du meinen Wachen überlegen bist könntest du mir das Wasser
reichen? Ich werde dich zermalmen, wie den Rest deines kümmerlichen Dorfes!"
Nelor sagte nichts. Er spannte all seine Muskeln an und festigte den Griff
um sein Schwert. Herod tat es ihm gleich und nahm seine riesige Axt die neben
ihm an der Wand lehnte. Nelor stürmte auf ihn los und hieb nach ihm.
Herod wich seinem Schlag aus und drehte sich um gleich einen Konter zu setzten.
Nelor parrierte den Konter. Schmerz jagte durch seine Arme in seinen Körper.
Die Wucht von Herods Hieb liess ihn taumeln. Er fing sich aber wieder und
duckte sich unter dem nächsten Schwung der Axt. Herod würde versuchen
ihn auf Abstand zu halten da seine Axt weiter reichte als Nelors Schwert.
Nelor setzte eine schnelle Hiebfolge nach. Herod fiel es mit seiner schweren
Waffe nicht leicht alle zu parrieren und seine standfestigkeit liess etwas
nach. Langsam drängte Nelor ihn zurück. Plötzlich zerrte Herod
eine Granitstatue an der Wand von ihrem Sockel. Nelor musste ihr ausweichen
und wich zurück. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Herod aus und
versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht. Der darauffolgende Tritt schleuderte
Nelor einige Meter zurück gegen die harte Steinwand. Sein Blick verschamm
etwas, da er sich den Kopf gestossen hatte. Herod, der mehr als einen Kopf
grösser war als Nelor stand nun vor ihm, die Axt hoch über seinem
Kopf. Nelor konnte gerade noch sein Schwert in die Höhe reissen um den
gealtigen Schlag zu blocken. Den Schmerz spürte er nicht mehr, da sich
nun Wut in ihm ausbreitete. Er versetzte Herod einen Tritt gegen die Hüfte,
der diesen zurücktaumeln lies. Dann rollte sich Nelor weg, stellte sich
aufrecht hin und entfesselte seine ganze Wut mit einem Schrei. Herod rührte
sich nicht , er stand geblendet da.
Gleissendes Licht umhüllte Nelor. Der Klang seines Schreies veränderte
sich und erfüllte Herod mit Schrecken. Flügel aus purem Licht wuchsen
Nelor aus dem Rücken. Er duckte sich kurz und sprang in die Luft auf
Herod zu. Dieser hatte noch nie einen Menschen so hoch springen sehen. In
der Luft holte Nelor zu einem finalen Schlag aus und drosch mit voller Kraft
auf Herod. Sein Schwert leuchtete vom Licht das es durchströmte.
Herod schaffte es gerade noch seine Axt zur Deckung über seinen Kopf
zu halten, diese barst jedoch unter dem Schlag. Nelors Schwert, durch den
Block leicht abgelenkt schnitt quer über Herods Brust, allerdings nicht
so tief als ob ihn das getötet hätte. Nelor stand da, das Schwert
mit beiden Händen leicht hinter sich haltend. Dann löste er die
linke Hand von dessen Griff und diese begann zu glühen. Er schleuderte
sie Herod entgegen. Gleissendes Licht flog Herod entgegen und schleuderte
ihn mit solcher Wucht gegen die Wand, dass man seine Knochen brechen hörte.
Nelor liess sein Schwert sinken. Die lichternen Flügel auf seinem Rücken
fadeten langsam aus und auch der schein um ihn verschwand. Er atmete tief
durch und betrachtete den reglosen Körper auf dem Boden.
Herod öffnete ein letztes Mal die Augen und liess ihn wissen, dass der
Auftrag, sein Dorf anzugreifen von ganz oben kam. Der obeste Kreuzzügler
hielt sich in der Scharlachroten Bastion, mitten in der zerstörten und
von Untoten bewohnten Stadt Stratholme verschanzt auf. Dann sackte er zusammen
und schloss seine Augen.