Nargash


Die Geschichte von Nargash dem Schwarzen


„Sie Sonne begann gerade hinter der Burg Sturmwind unter
zugehen, als ein farbenprächtig gekleideter Spielmann die Taverne
von Goldhain betrat. Nachdem er sich an der Schänke ein Glas Wein
zur Lockerung seiner Stimme gegönnt hatte, machte er sich in altbewährter
Weise an sein Tagewerk. Er sang Weisen von stolzen Elfen, von tapferen
Zwergen und von den Untaten der Brennenden Legion, welche durch das
Bündnis der Allianz bezwungen wurde.

So verging Stunde um Stunde und die Nacht wurde immer tiefer. Wie jedes Mal,
wollte er mit einer Geschichte, welche sich die Zuhörer aussuchen sollten enden.
Die Gäste der Taverne wünschten sich an diesem Abend etwas zu hören, was ihnen
den Atem rauben sollte. So viel der Wahl der Legende auf die von Nargash dem Schwarzen und der Mime begann zu berichten…

Jene Geschichte begann vor 2666 Zyklen in der Metropole Nehalbraka, diese längst unter gegangene Stadt der alten Welt lag in den heutigen Verwüsteten Landen. Dort gab es einst einen Hochpriester mit Namen Nargash, der von Machtgier und Grausamkeit besessen war. Dieser strebte durch verdorbene Rituale die Herrschaft über Dämonen an und war davon ergriffen, den damaligen König Nehalbrakas zu vernichten, sowie den Thron selbst zu besteigen.

Nach langen Jahren in denen Nargash die dunklen Künste studierte – viele seiner Sklaven fielen seinen Experimenten zum Opfer - wurde er immer mächtiger. So geschah es, dass er neben dem Beinamen „Der Grausame“ auch viele Getreue im Reich ums sich scharen könnte. Als sein Gefolge groß genug war, töte er den König der Metropole auf schlimmste Weise, und setzte sich selbst auf den Herrschersitz.

Der Sohn des ehemaligen Regenten konnte als Einziger des Adelsgeschlechts entkommen und schwör Nargash ewige Rache. Das Volk Nehalbrakas erlebte so viele Jahre der Knechtschaft und Schrecken, durch die blutige Hand des Grausamen, bis der Prinz eine Arme aufstellen und gegen den Thronräuber ziehen konnte.

Als sich die beiden Heerscharen auf dem Schlachtfeld gegenüber standen, entfesselte der ehemalige Priester Scharren von Dämonen, er schickte den Angereifern Flüche und die Macht der Finsternis entgegen. Als es den Anschein hatte, dass die Armee des Bösen siegte, sammelte der Prinz seine Getreuen um sich und stürmte in das Zentrum seiner Feinde vor, in dem sich Nargash befand. Als sie im Herz des feindlichen Heeres ankamen lebte nur noch der Prinz, seine Verbündeten lagen erschlagen in einer Schneise aus Blut und Toten. Im Angesicht des hohen Blutzolls und der Nähe seines so verhassten Gegners mobilisierte er seine letzten Kräfte und erschlug den Hexenmeister.

Nargash hatte jedoch schon vor vielen Jahren den dunklen Göttern seine Seele übergeben und trug so einen Dämonenfürst in sich. Kurz bevor er sein Leben aushauchte, schwor er wiedergeboren zu werden und dass gesamte Reich, sowie alle Nachkommen des Helden zu vernichten.

Von dieser Drohung aufs Höchste erschrocken, verbrannte die Sieger die Leiche des Hexers, füllten seine Asche in eine mit magischen Runen bedeckte Phiole und verbargen sie. – Damit die Drohung des Grausamen sich nie erfüllen möge. Jedoch wie so oft spielt das Schicksal den sterblichen Völkern der Welt grausam mit. So würde das Behältnis wären eines Krieges 1500 Jahre später zerbrochen und er Geist des Grausamen war frei.

Viele, viele Jahre streifte der Geist von Nargash durch die Welt immer auf der Suche nach einem ungeboren Kind welches die Macht der Schatten in sich hatte und so seiner würdig sei.

Es heißt, dass vor 12 Jahrzehnten ein Knabe geboren wurde in welchen der Geist niederfuhr. In einem Traum zeiget sich der Dämon als Lichtgestalt den ahnungslosen Eltern und flüsterte Ihnen den Namen des bösen Hexenmeisters ein, und so wurde der Junge Nargash genannt.

In seinen Kindesjahren war es ihm nicht vergönnt groß Freundschaften zu schießen, da die anderen Kinder ihn mieden, denn es umgab ihn ein Aura der Furcht. So war er oft einsam und verbrachte die meiste Zeit über alten Folianten oder Schriftrollen um seinen Wissensdurst zu stillen.

Als er zum Mann wurde brach die Fluch des Nargash zum ersten Mal durch. Als Ihn ein paar betrunkene Soldaten auf dem Heimweg verprügeln wollten, wurden seine Augen pechschwarz, aus seinen Händen schossen Blitze und er tötete die Soldaten auf der Stelle. Von da an wurde er immer grausamer als er sich, seiner Gabe bewusst wurde.

Es war die Liebe seiner Mutter die ihn vor dem Bösen bewarte. Sie bat einige gelehrte Männer in Ihr Haus, da sie sich die Veränderungen an ihrem Sohn nicht erklären konnte. Als die Gelehrten die Saat des Grausamen erkannten, bekamen sie Angst und verbannten den Jungen aus seiner Heimat.

Der junge Hexenmeister war außer sich vor Trauer seine Geliebte Familie verlassen zu müssen. Es musste doch jemand geben der ihm helfen konnte, dacht er bei sich. So durchwanderte er Azeroth, von den Küsten Schlingendorntals bis zu den verfluchten Untoten. Er besuchte die Stätten der Schamanen und betrat die verborgene Stadt der Nachtelfen. Auf diesen Reisen erfuhr er die Macht der Dunklen Künste immer stärker, auch der Dämon in Ihm erwacht immer öfter und forderte Blutzoll.
Es zogen die viele Jahre ins Land, doch Nargash alterte viel langsamer als andere Sterbliche, dies war der einzige Vorteil, der ihm der Dämon einbrachte. In jener Zeit gab ihm das einfache Volk den Beinamen „der Schwarze“. Denn jedes Mal wenn der Dämon über ihn Macht erlangte oder er die Dunklen Künste nutze, verfärbten sich seine Augen schwarz wie die Nacht.

Immer wenn der Dämon seinen Blutzoll forderte, begab er sich auf die Suche nach Feinden, und so verschwand so mancher Räuber oder Wegelagerer vom Erdboden und wart nicht mehr gesehen.

Nargash versuchte seinen Blutdurst auf das Böse der Welt zu beschränken, jedoch fielen ihm auch viele Unschuldige zum Opfer die ihm zur falschen Zeit begegneten. Mit jedem Jahr welches verging wurde seine Sucht immer stärker und der Dämon immer mächtiger. Er verlies die Gebiete der Menschen um nicht noch mehr Unschuldige zu töten und zog deshalb in die entlegensten Gebiete der uns bekannten Welt.

Dort traf er eines Tages einen Eremiten der ihm die Geheimnisse seines Fluches offenbarte. Der Dämonenfürst der einst in Nargash dem Grausamen gelebt hatte, lechzt nach Macht und nach den Seelen der Sterblichen. Als der junge Hexenmeister dies erfuhr war er zu tief betrübt und fragte den alten Einsiedler ob es dagegen ein Mittel gab. Er erhielt die Antwort, dass der Dämon nur durch Seelen zu befriedigend sei, er jedoch auch durch so genannte Seelensplitter sich gegen diese Sucht schützen könnte.

Seit jener Zeit zieht der Schwarze durch die Welt und jagt Monster aus denen er Seelensplitter gewinnt um den Dämon im Bann zu halten. Denn sollte der Fürst der Unterwelt aus Nargash hervor brechen so wird Nargash der Grausame wieder unter uns wandeln… mögen die Götter uns davor schützen.

Absolute Stille herrschte in dem Gasthaus als der Barde mit seiner Geschichte geendet hatte. Ein Zwergenkrieger unter brach durch lautes lachen die Stille, beschimpfte den Spielmann als Lügner und droht ihm eine ordentliche Tracht Prügel an. Als Grollbart zum Schlag gegen den Mimen ausholte, kippte die Stimmung in der Taverne. Das farbenprächtige Gewand des Barden verschwand, es wurde zu einer Dunklen Robe und die Augen des Musikanten veränderten sich in unendliches Schwarz. Er machte ein Zeichen in der Luft und Grollbart – ein wirklich harter Brocken – lief schreien aus der Tür des Gasthauses nach draußen. Als wir uns zu dem finsteren Kerl um sahen war er verschwunden.

So ist es letzte Nacht geschehen, so war ich hier stehe werter Stadtmarschall Hilbrecht.“ sagte der Wirt aus Goldhein.

 

 

 

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